Unzufriedenheit, Stress und weniger Leistung: Ein Forschungsprojekt untersucht, wie sich toxisches Führungsverhalten auf Unternehmen und Mitarbeiter auswirkt.
Toxisches Führungsverhalten – zu englisch „Abusive Supervision“ – kann in einem Unternehmen viel anrichten: Das Arbeitsklima wird belastet, Mitarbeiter sind unzufrieden, die Performance sinkt. Zu diesem Ergebnis kommt ein aktuelles Forschungsprojekt von drei Universitäten, die die Daten der Job-Bewertungsplattform Kununu auswerteten.
85 Prozent aller Unternehmen haben schlechte Chefs
Die Forscher analysierten die Daten von über 37.000 quantitativen Bewertungen und etwa 3.700 Textbewertungen, die Mitarbeiter von 148 Unternehmen auf Kununu abgegeben haben. Toxisches Verhalten bei der Führungskraft kommt laut der Studie dabei häufig vor: In 85 Prozent der Unternehmen haben die Forscher toxisches Führungsverhalten analysiert, 21 Prozent der Unternehmen verfügen sogar über ein ausgesprochen toxisches Führungsklima.
Schlechte Führungskräfte wertschätzen ihre Mitarbeiter nicht. Sie schreien sie öffentlich an oder kränken sie durch Bemerkungen. Auf Kununu lesen sich häufig Kommentare wie: „Der direkte Vorgesetzte versucht dem Mitarbeiter das Gefühl zu geben, dass er nichts kann.“ In nur 18 der untersuchten Unternehmen gab es keine Hinweise auf toxisches Verhalten von Führungskräften.
Nachweislich mehr Unzufriedenheit und weniger Leistung
Toxische Führung verschlechtert das Klima nachweislich: Unzufriedenheit, Stress, weniger Leistung und geringere Bindung ans Unternehmen sind direkte Folgen schlechter Führung. Solche Unternehmen werden als Arbeitgeber negativer bewertet. Untersuchte Unternehmen mit häufigem schlechten Führungsverhalten wurden mit einem Durchschnitt von 3,3 statistisch signifikant schlechter bewertet als Arbeitgeber, bei denen dieses Verhalten selten ist. Sie schnitten mit 3,5 ab. Je höher die Zufriedenheit der Mitarbeiter, desto höher war auch die Performance des Unternehmens - gemessen in ROA-Return on Assets.
Außerdem konnten die Forscher nachweisen, dass sich das schlechte Führungsverhalten von der obersten Management-Ebene auf untere Hierarchieebenen überträgt: Je höher toxische Führung im Management, desto eher zeigten auch Führungskräfte der unteren Ebenen feindseliges Führungsverhalten.
Schlechte Führung sollte nicht ignoriert werden
Schlechte Führungskräfte zu behalten oder zu ignorieren, schadet dem Geschäft, resümieren die Forscher. Führungsleitlinien helfen dabei nur bedingt weiter: „Die klingen zwar super“, so Prof. Christina Hoon der Universität Bielefeld, „suggerieren aber auch, dass in der Führungswelt alles in Ordnung ist. Daher sollten Unternehmen vielmehr prüfen, ob und wie dieses normative Selbstbild von Führung tatsächlich auf den Arbeitsalltag einwirkt.“ Unternehmen können auch Sanktions- oder Anreizsysteme für gute und schlechte Führung etablieren.
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