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Einfluss der Oszilloskop-Architektur auf die Update-Rate
Wenn aber der Mikroprozessor den Messablauf nur anstößt und die Messwertaufnahme und das Speichern mit der Anzeige und auch mögliche Decodierung serieller Busse ohne sein Zutun funktionieren, ist der Ablauf deutlich schneller. Die Totzeiten, bis eine erneute Messung erfolgt werden deutlich reduziert. Das Eingangssignal kann wesentlich öfter pro Zeiteinheit aufgenommen werden. Signalanomalien werden dadurch wesentlich früher vom Anwender erkannt (Bild 1).
Um eine schnelle Abtastrate wie auch AD-Umsetzung in Kombination mit geringem Rauschen zu erreichen, muss der gesamte Signalpfad in einem IC untergebracht werden (man vergleiche „Das Amplitudenrauschen bei Oszilloskopen“ [2]. Worin besteht nun der Unterscheid zwischen einem CPU-basierten Oszilloskop und einem Oszilloskop mit der Mega-Zoom-Architektur von Keysight Technologies? Aus der unten stehenden Tabelle 2 erkennt man, dass das CPU-basierte Oszilloskop die Display-Update-Rate deutlich reduziert, obwohl die Abtastrate bei beiden Oszilloskopen erhalten bleibt.
Was sich aber „stillschweigend“ erhöht ist die Totzeit des CPU-basierten Oszilloskops. Signalanomalien und Spikes werden vom Anwender nicht erkannt oder er benötigt eine lange Beobachtungszeit, bis er einem Spike gewahr wird. Fatal wird die Situation, wenn bei dieser Oszilloskop-Art auch noch digitale Kanäle eingeschaltet werden – die update-Rate reduziert sich gerade mal auf 120 Waveforms/s (Tabelle 2, 3. Zeile, MSO-Betrieb: „ein“). Die Update-Rate ist Welten von dem entfernt, was vom Hersteller spezifiziert wird. Die CPU ist der Flaschenhals; eklatant auch dann, wenn die sin x/x-Filterung eingeschaltet wird (erste Zeile in Tabelle 2).
Ein weiteres Ausstattungsmerkmal sei hier nur erwähnt, da dieses Konzept bereits von mehreren Herstellern realisiert wurde: das „Segmented Memory“. Damit lassen sich Signale sehr gut analysieren, die eine sehr lange Ruhezeit zwischen benachbarten aktiven Signaländerungs-Bereichen aufweisen, wie bei Radarsignalen. Die Abtastrate und die Update-Rate sind gleichermaßen hoch. Einzelheiten des Radarpulses lassen sich aufnehmen und darstellen; der zeitliche Bereich, in dem keine Signaländerungen vorkommen, wird ausgeblendet.
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Grundlagen eines Oszilloskops
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Grundlagenwissen Messtechnik
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Grundlagen eines Oszilloskops
Quellen:
[1] ELEKTRONIKPRAXIS Heft 13, 2014, Seite 52 bis 54
[2] ELEKTRONIKPRAXIS Heft 15, 2014, Seite 14 bis 15
* Klaus Höing ist für die Öffentlichkeitsarbeit bei dem Messtechnik-Distributor dataTec in Reutlingen zuständig.
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