Eine Insellösung für das Smart Home bringt den Anwender nicht weiter. Der offene und plattformübergreifende Gedanke zahlt sich nicht nur für die Anbieter vernetzter Lösungen aus.
Vernetztes Heim: Eine offene und herstellerübergreifende Plattform wie QIVICON erleichtert es dem Anwender, sein Haus oder seine Wohnung mit der entsprechenden Technik auszustatten.
(Bilder: Deutsche Telekom)
Komfort steigern, Energie sparen oder Sicherheit bieten – das ist mit einem vernetzten Zuhause möglich. Aus Sicht der Anwender sollen alle Systeme einfach zu bedienen, kostengünstig und sicher sein. Die gute Nachricht zuerst: Vier von fünf Deutschen nutzen bereits Smart Home oder gehören zu einer potenziellen Nutzergruppe. Das ist ein Ergebnis einer Studie, die das Marktforschungsinstitut Dr. Grieger & Cie. und der SmartHome Initiative Deutschland e.V. im November 2015 erstellt hatten. Danach wird das Marktpotenzial allein für Deutschland auf rund 30 Milliarden Euro beziffert.
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Diese Studie zeigt, der Trend zur vernetzten Technik hält an. Nach Angaben des Beratungsunternehmens Strategy Analytics besaß im Jahr 2015 jeder Haushalt durchschnittlich 8,6 vernetzte Geräte. 2022 werden es nach Angaben des Marktforschungsunternehmens Gartner bis zu 500 sein. Ob Energieversorger, Gerätehersteller oder Telekommunikationsanbieter – viele Branchen und Unternehmen erkennen immer stärker das Potenzial, dass Smart Home bietet.
Insellösungen bremsen die Entwicklung des Smart Home
Diese Entwicklung ist Fluch und Segen zugleich. Denn in Anbetracht der guten Marktprognosen wittern viele Unternehmen ein riesiges Geschäft und entwickeln eigene Smart-Home-Lösungen. Doch Insellösungen bringen die Branche nicht weiter. Kauft ein Nutzer das Smart-Home-System eines Anbieters, kann er in der Regel nur dessen Funktionen und Lösungen nutzen und sie nicht mit Produkten anderer Hersteller kombinieren.
Zudem existieren auf dem Markt viele unterschiedliche Standards. Ob Bluetooth Smart LE, DECT ULE, EnOcean, HomeMatic, KNX, WLAN, ZigBee oder Z-Wave – die Liste der Protokolle, die beanspruchen, Standard im Smart Home zu sein, wird derzeit eher länger, anstatt kürzer. Die Folge: Verbraucher halten sich beim Kauf von Smart-Home-Lösungen zurück. Denn Kunden wollen die Gewissheit, dass die von ihnen getätigte Investition langfristig gut angelegt ist und vielfältige Anwendungsmöglichkeiten verspricht.
Das Beratungsunternehmen Deloitte sieht deshalb die Zukunft von Smart Home in Plattformen, bei denen Verbraucher die Lösungen mehrerer Hersteller nutzen können. „Je mehr Partnerunternehmen ihre Angebote auf einer solchen Plattform integrieren, desto eher findet der Kunde eine seinen Anforderungen entsprechende Anwendung“, erläutert Deloitte in der Studie „Licht ins Dunkel – Erfolgsfaktoren für das Smart Home“. „Aus Konsumentensicht sind offene Plattformen daher grundsätzlich vorteilhaft.“