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Industrielle Bildverarbeitung Chinas IBV-Markt explodiert und USA erfährt Re-Industrialisierung
Asiens Lohnkosten steigen, Industrieproduktion kehrt von Übersee nach Amerika zurück. Welche Rolle hat jetzt IBV in den Weltmärkten? Kann Europa der Fernost-Konkurrenz noch Paroli bieten?
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Die deutsche Bildverarbeitungsindustrie ist weiterhin auf solidem Wachstumskurs. Nach Auswertung der aktuellen Zahlen für das Jahr 2013 wurde das prognostizierte Wachstum des Branchenumsatzes um 5% auf knapp 1,6 Mrd. € erreicht. „Aufgrund der guten Auftragslage erwartet die deutsche Bildverarbeitungsbranche auch 2014 wieder ein Umsatzplus von fünf Prozent auf dann 1,64 Milliarden Euro“, konstatiert Patrick Schwarzkopf, Leiter VDMA Industrielle Bildverarbeitung.
CEO-Statements zum BV-Markt in Europa, USA und Asien
Die Branchenleitmesse VISION war vor wenigen Wochen Veranstalter eines CEO Round Tables (Videokonferenz), der gemeinsam mit dem VDMA Industrielle Bildverarbeitung in Frankfurt stattfand. Im Mittelpunkt der Diskussion stand die unterschiedliche Bedeutung der Bildverarbeitung auf den Weltmärkten Europa, USA und Asien.
Gesprächspartner vor Ort waren Dr. Dietmar Ley, Vorstandsvorsitzender Basler AG, Ahrensburg, Dr. Heiko Frohn, Geschäftsführer, VITRONIC, Wiesbaden sowie Dr. Olaf Munkelt, Vorsitzender VDMA Industrielle Bildverarbeitung und Geschäftsführer, MVTec Software GmbH, München. Für Europa waren zwei Fragen von besonderem Interesse: Wo steht die industrielle Bildverarbeitung (IBV) heute und wie wird sie sich weiterentwickeln? Welche Rolle spielt diese Technikdisziplin für die Industrialisierung Europas? Die Bedeutung der IBV zur Standortsicherung war hierbei ein zentrales Thema.
Mark Williamson, Director Corporate Market Development bei STEMMER IMAGING UK: „Die Bildverarbeitung übertrifft das Wachstum in den traditionellen industriellen Märkten. Das Wachstum ist von der Notwendigkeit höherer Effizienz getrieben und es ist festzustellen, dass der Kostendruck dies noch verstärkt. Kostensenkungen gibt es auch in der Bildverarbeitungstechnologie selbst. Das macht sie wirtschaftlicher und führt zu höherer Effizienz in allen Anwendungsbereichen. In der Zukunft wird sich dieser Trend verschärfen, mit Wachstumsraten von über zehn Prozent. Diese Entwicklung wird weiter anhalten und sich sogar noch beschleunigen.“
Wenn die Niedriglohnländer immer größere Anteile der globalen Industrieproduktion übernehmen, so meint Williamson, muss Europa, um wettbewerbsfähig zu bleiben, automatisieren, damit die Kosten niedrig und die Effizienz hoch gehalten werden. Industrielle Bildverarbeitung ist in seinen Augen eine kritische Automatisierungstechnologie, die es erlaubt, auf den Weltmärkten zu bestehen. Die Qualität der europäischen Produkte sei von zentraler Bedeutung und Bildverarbeitung stelle sicher, dass sie geliefert wird.
Donato Montanari, Machine Vision Business Unit General Manager bei Datalogic Automation in Italien ergänzt: „Verbraucher weltweit und besonders in Europa werden qualitätsbewusster. Sie möchten die Qualität wahrnehmen und erleben, wenn sie das Produkt sehen. Deswegen müssen Unternehmen diese Produkte immer besser kontrollieren. Das bringt die Anwendungen der Bildverarbeitung voran und die IBV selbst wird diese Entwicklung in den nächsten zehn bis zwanzig Jahren antreiben. Die andere Auswirkung dieses Qualitätsanspruches ist, dass nicht nur produzierende Firmen, sondern auch deren Zulieferer, Kontrollfunktionen in ihrer Fließfertigung haben müssen, weil die Rückverfolgbarkeit von Produkten und Zulieferern zu einem wichtigen Schlüsselfaktor wird.“
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